Größe, Material und Zulassung – darauf sollte man beim Kauf von Auffangwannen achten
Wenn Gefahrstoffe im Unternehmen gelagert oder mit diesen gearbeitet werden soll, sind Auffangwannen Vorschrift, um die Umwelt und Mitarbeiter vor den Gefahren zu schützen. Insbesondere wenn es um wassergefährdende Stoffe geht, sind Auffangwannen aus Stahl, Kunststoff oder GFK das beste Mittel, um im Fall einer Leckage des Primärbehälter die Gefahrstoffe aufzufangen. Aber auch bspw. wenn es um die Einrichtung einer Eigenbetankungsanlage geht, muss der Boden mit einer Auffangwanne ausgelegt werden, um potenziell austretenden Kraftstoff auffangen zu können. Aber wie findet man die passende Auffangwanne? Und sind alle Auffangwannen für alle Gefahrstoffe geeignet? Hier gibt es die Antworten.
1. Kriterium: Die richtige Größe der Auffangwanne
Beim Kauf einer Auffangwanne sind zwei Faktoren maßgeblich bei der Entscheidung, welche Auffangwanne in die engere Wahl genommen werden kann: Das notwendige Mindestvolumen, das die Auffangwanne besitzen muss und das Material, aus dem eine Auffangwanne gefertigt wird. Die Größe von Auffangwannen wird in der Regel durch die verschiedenen Vorschriften festgelegt. In Deutschland gilt für normale Gebiete, dass eine Auffangwanne immer mindestens 10% des gelagerten Volumens auffangen können muss, mindestens aber das Volumen des größten darauf gelagerten Primärbehälters. Beispiel: Sollen 15 200-Liter-Fässer gelagert werden, muss die Auffangwanne mindestens ein Volumen von 300 Litern (10% des gelagerten Volumens) haben. Sollen aber 2 1000-Liter IBC-Behälter gelagert werden, muss die Auffangwanne mindestens 1000 Liter Volumen haben (weil dies das Volumen des größten gelagerten Behälters ist).
2. Kriterium: Das richtige Material der Auffangwanne
Bei der Wahl des Materials spielt in der Regel nicht die Größe die wichtigste Rolle, sondern der zu lagernde Gefahrstoff. Der Markt für Auffangwannen bietet vier Materialien, die sich in der Industrie etabliert haben – Stahl, Edelstahl, Kunststoff (Polyethylen) und GFK (Glasfasverstärkter Kunststoff). Wegen unterschiedlicher, chemischer Eigenschaften eignen sich nicht alle Materialien für die Lagerung von allen Gefahrstoffen, so dass die zu lagernden Gefahrstoffe maßgeblich die Auswahl der Auffangwanne beeinflussen. So ist bspw. eine PE-Auffangwanne für die Lagerung von Benzin gänzlich ungeeignet, während Stahl-Auffangwannen für starke Säuren und Laugen keine gute Wahl sind. Ein detaillierter Vergleich der Auffangwannen in der nachstehenden Tabelle zeigt, welche Werkstoffe für die Lagerung welcher Gefahrstoffe geeignet sind:
Auffangwannen aus Stahl | Auffangwannen aus Edelstahl | Auffangwannen aus Kunststoff /PE | Auffangwannen aus GFK | |
Altöl (brennbar, Flammpunkt >55°C) | Ja | Ja | Nein | Ja |
Diesel / Heizöl (brennbar, Flammpunkt >55°C) | Ja | Ja | Nein | Ja |
Nitro, Benzin (hochentzündlich bis entzündlich) | Ja | Ja | Nein | Nein |
Säuren bis Konz. 20%, Batteriesäure 37%ig | Nein (nur mit speziellem Einsatz) | Ja | Ja | Ja |
Säuren bis Konz. 10%, Fixierbäder, Salzlösungen mit pH-Wert von 6-8 | Nein (nur mit speziellem Einsatz) | Ja | Ja | Ja |
Karbonsäuren (Konz. >10%; außer Ameisensäure) | Nein | Nein | Nein | Nein |
Laugen mit pH-Wert >8 | Nein (nur mit speziellem Einsatz) | Ja | Ja | Nein |
Laugen mit pH-Wert 7-8 | Ja | Ja | Ja | Ja |
Neben den klassichen Auffangwannen aus einem Material gibt es allerdings noch Hybrid-Lösungen, bei denen eine Stahl-Auffangwanne mit einem PE-Einsatz geliefert wird. Mit diesem PE-Einsatz können dann auch Stahl-Auffangwannen für die Lagerung von Säuren und Laugen genutzt werden, weil diese dann mit dem Stahl selbst nicht in Berührung kommen.
Auffangwannen müssen Übereinstimmungssymbol haben
Unabhängig vom gewählten Material und dem Volumen müssen alle in Deutschland alle eingesetzten Auffangwannen über die notwendige Zulassung verfügen. Diese ist für sowohl für Kunststoff-Auffangwannen wie auch für Stahl-Auffangwannen erkennbar am sogenannten Übereinstimmungssymbol (Ü-Zeichen), vergeben vom DIBt. Für Stahl-Auffangwannen wird diese Zulassung in der Stahlwannen-Richtlinie StawaR geregelt, für Kunststoff-Auffangwannen wird diese Zulassung direkt vom DIBt vergeben. Ebenso müssen im Einsatz befindliche Auffangwannen regelmäßig geprüft werden – weitere Informationen zur Prüfung von Auffangwannen finden Sie hier.
Viele Grüße,
Alexander Kipp
Vom Team des Lagertechnik-Profishops